Ein Gap-Year kann grundsätzlich sehr wertvoll für dich und deine berufliche Zukunft sein. Es ist keine verlorene Zeit, wenn du es vorbereitest und nicht einfach so hineinstolperst, sondern wenn es deinen Erfahrungshorizont erweitert.

Hier habe ich dir einige Tipps zusammengestellt.
Lass dich davon anregen und nutze sie für deine Vorbereitung:

Tipp 1:

Wenn du dich für einen Auslandsaufenthalt interessierst,

dann verbringe möglichst ein ganzes Jahr im Zielland, denn so richtig profitierst du von deinem Aufenthalt ab etwa sechs Monaten. Zwei bis drei Monate werden eher als Urlaub eingeschätzt. Aber, auch im Urlaub kannst du dann etwas lernen, wenn du ihn bewusst gestaltest und erlebst.

 

Dein Nutzen

  • Du vertiefst deine Sprachkenntnis über die Alltagskonversation hinaus.
  • Du tauchst in die Kultur des Gastlandes ein, indem du die Sitten und Gebräuche an Festtagen erlebst, Jahreszeiten und Landschaften kennenlernst.
  • Du wirst Entscheidungen allein treffen, kleine Krisen durchstehen und daran wachsen.
  • Du wirst Freundschaften fürs Leben schmieden.
  • Du verbindest Spaß mit einer sinnvollen Tätigkeit.

 

Tipp 2:

Freiwilligendienste

haben eine sehr hohe Bedeutung für deine berufliche Zukunft. Im sozialen Umfeld entwickelst du Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit und respektvollen Umgang im Miteinander.

Diese sogenannten sozialen Kompetenzen werden später bei deinen Bewerbungen um eine Arbeitsstelle sehr wichtig sein. Du kannst sie nur durch Tun unter Beweis stellen.
Nach Beendigung deines Freiwilligendienstes kannst du sie dir im Arbeitszeugnis bestätigen lassen. Mit diesem Pfund kannst du später gut wuchern.

 

 

Tipp 3:

Freiwilligendienste im Ausland

Die Auswahl an unterschiedlichen Bereichen und Einsatzstellen ist im Inland vielleicht etwas größer, mit rechtzeitiger und intensiver Planung wirst du aber auch im Ausland etwas Passendes für dich finden.

Im Ausland kommt als zusätzlicher Gewinn die vertiefte Sprachkompetenz in einem Arbeitsumfeld hinzu. Diese Sprachfähigkeit kannst du dann in einem weiteren gezielten Auslandsaufenthalt während des Studiums sicher auf Verhandlungsniveau bringen.

 

Tipp 4:

Freiwilligendienste in Deutschland

gibt es als sogenanntes Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) nicht nur im sozialen Umfeld sondern auch als

  • FSJ in der Kulturarbeit (dazu gehört auch Bildung)
  • FSJ im Sport

 

Einsatzstellen findest du in einer großen Vielfalt in den unterschiedlichsten  Tätigkeitsbereichen, nicht nur in Kindergärten, Kliniken und Altenheimen, sondern auch

  • in Freizeitzentren
  • Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
  • Kulturstätten jeder Art wie Theater, Rundfunkanstalten, Museen
  • Sportvereinen, Reha-Einrichtungen

 

 

Tipp 5:

Bewerben für ein FSJ

Bewerben kannst du dich bei sogenannten übergeordneten Trägern. Das sind z.B.:

  • Rotes Kreuz
  • Arbeiterwohlfahrt
  • Johanniter Unfallhilfe
  • Samariterbund
  • Der Paritätische
  • Kreisjugendring
  • Caritas

 

oder direkt bei einer Einsatzstelle, wenn du eine kennst und dort arbeiten möchtest.

 

 

Tipp 6:

Der Bundesfreiwilligendienst (Bufdi)

Auch den Bufdi kannst du 6 – 24 Monate für dein Gap-Year nutzen.

  • Es sind vergleichbare Stellen und Tätigkeiten wie im FSJ.
  • Der Starttermin ist flexibler als beim FSJ.
  • Das Finanzielle ist nahezu gleich.

 

Tipp 7:

Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ)

ist wie das FSJ geregelt. Allerdings gibt es zahlenmäßig weniger Einsatzstellen. Diese sind z.B.:

  • im Naturschutz
  • Tierschutz und Tierparks

Die Bewerbung läuft über die Jugendabteilung des BUND Naturschutz.

 

 

Tipp 8:

Praktika

Natürlich kannst du auch ein Praktikum absolvieren, wenn du Arbeitserfahrungen sammeln und dich für deine Ausbildung oder dein Studium orientieren willst.
Das heißt, du willst die Arbeitswelt kennenlernen und prüfen, was zu dir passt.

Das bedeutet für das Unternehmen, in dem du das Praktikum machen willst, dass sie sich mit dir beschäftigen müssen, um dich in Arbeitsabläufe einzuweisen und dir etwas zu zeigen. Macht also Arbeit.
Erst wenn du länger bleibst und das Gelernte einsetzen kannst, bist du für den Betrieb ein Gewinn. Und dann kann sich das Praktikum auch für beide Seiten lohnen.

Meistens bieten Unternehmen Praktika für Studierende an, weil sie davon ausgehen, dass diese schon Kenntnisse und Wissen mitbringen und deshalb schneller produktiv einsetzbar sind. Deshalb sind Praktika für Schulabsolventen nicht so ganz leicht zu finden. Aber versuche es trotzdem. Du kannst nur davon profitieren. Und vielleicht hast Du ein  Hobby, in welchem du dir bereits einige für das Unternehmen wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen konntest.

Du musst dir selbst Unternehmen in den Berufsbereichen suchen, in denen du etwas kennenlernen möchtest.

 

 

Tipp 9:

In deiner Bewerbung

musst du klar zum Ausdruck bringen, was du schon kannst und was du als Ziel hast. Am besten gibst Du auch an, wie lange das Praktikum dauern und ab wann es beginnen sollte. Damit hilfst du deinem Ansprechpartner, dein Anliegen zu prüfen, ob es etwas für dich gibt und wer sich um dich kümmern kann. Denn wenn das nicht vorbereitet ist und niemand Zeit für dich hat, wirst du nichts von dem Praktikum haben.

 

 

Tipp 10:

Die Steigerung der vorherigen Tipps ist es,

wenn du dir ein paar Gedanken zu zwei Fragen machst:

  • Was ist deine Motivation, dein innerer Antrieb für dieses Jahr zwischen Schulabschluss und deinem nächsten Ausbildungsschritt?
  • Wozu möchtest du dieses Gap-Year nutzen? Was soll an Mehrwert hinterher für dich als Ergebnis herauskommen?

Du kannst uns deine Anregungen und Ergänzungen gern im Kommentarbereich mitteilen. Wir freuen uns darüber.

Und bitte teile diese Tipps auch mit deinen Freunden. Du hilfst Ihnen und uns damit.

 

 

Autorin: Brigitte Späth
https://zukunft-beruf.de/blog/