Im Normalfall lese ich zuerst ein Buch, und schaue mir dann eventuell die Verfilmung dazu an – die meist enttäuschend ist. Bei diesem Buch war es anders.

Unter dem Namen „Vielleicht lieber Morgen“ lief ein Film im städtischen Programmkino, die Verfilmung zu „The perks of being a wallflower“. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich weder etwas von dem Film noch von dem Buch gehört. Nach dem Kinobesuch geriet der Film nach einiger Zeit in Vergessenheit, auch wenn er nicht unbedingt schlecht gewesen war, er hatte mir sogar recht gut gefallen. Ein oder zwei Jahre später bekam ich zu Weihnachten das Buch „Das also ist mein Leben“ geschenkt. Während des Lesens kam ich darauf, dass es das Buch zu eben diesem Film ist. Es gefiel mir unglaublich gut.

Wieder einige Zeit später lieh mir eine Freundin „The perks of being a wallflower“. Dieses Mal konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, ich habe es immer und immer wieder gelesen, und jedes Mal gefällt es mir noch besser.

Charlie, der 15 Jährige Protagonist des Buches schreibt an einen Freund gerichtete Briefe, die an Tagebucheinträge erinnern. Und dieser Freund scheint der Leser zu sein, der mit „Dear friend“ angesprochen wird. Charlie erzählt von seiner Familie, von seinem ersten High School Jahr, das er ohne Freundschaften beginnt. Die Themen werden immer intensiver und lebendiger.

Doch nicht nur die Themen, über die Charlie schreibt, sind interessant. Charlie ist interessant. Für seine 15 Jahre ist er unglaublich intelligent, emotional leicht berührbar. und auch sehr introvertiert. Er erscheint die meiste Zeit eher wie ein Beobachter des Lebens anstatt wie ein Lebender. In kleinen Schritten nähert er sich dem Leben an, wobei er immer wieder zurück geworfen wird. Eines seiner Talente umfasst das Schreiben, worauf auch einer seiner Lehrer nach kurzer Zeit aufmerksam wird, und ihm besonders viel Zeit widmet. Er motiviert Charlie dazu, zu leben, anstatt nur da zu sein. Charlies einstmals bester Freund hat vor noch nicht allzu langer Zeit Selbstmord begangen, das und noch andere Themen belasten die zarte Seele des jungen Charlies, was das Buch durchzieht. Aber dieses Buch ist keineswegs nur deprimierend, es ist motivierend, beinhaltet tiefgehende Gedanken, und ist dazu auch auf Englisch sehr verständlich geschrieben.

Auch die Themen Freundschaft und Liebe werden aufgegriffen, auf eine so schöne Art und Weise, wie ich sie bisher in keinem anderen Roman vorgefunden habe.

Empfehlen würde ich es jedem, der ein bewegendes, fesselndes, und ein neues Lieblingsbuch sucht. Es ist für die Jugend aber auch für die Erwachsenen, ich wüsste nicht, wem ich es mehr empfehlen würde. Ein Buch für jeden Wertschätzer der Literatur.

 

Autorin: Philine Fischer