Kurze Antwort vorweg: Ja, das brauchst Du/brauchen Sie, vor allem auf LinkedIn!

 

Ich würde für den deutschensprachigen Arbeitsmarkt aber immer noch empfehlen, auch ein Profil auf Xing anzulegen. Xing hat aktuell 12 Millionen Nutzer, LinkedIn 10 Millionen. LinkedIn ist mit 500 Millionen Mitgliedern in mehr als 200 Ländern das weltweit größte Karrierenetzwerk. In Xing suchen aber Personaler vor allem regional nach neuen Mitarbeitern.

Diese obigen Fragen werden mir von vielen jungen Leuten gestellt, auch noch während eines Studiums und danach. Die Zurückhaltung bei jungen Erwachsenen, sich aktiv im Internet zu bewegen ist groß. Ob das ein typisch deutsches Verhalten ist kann ich nicht beurteilen, aber es ist auf keinen Fall mehr zeitgemäß.

 

Wer sich heute nicht im Internet in den beruflich relevanten Netzwerken bewegt vertut sich die gute Chance „gefunden“ zu werden.

Und ich wage die Prognose, dass ein berufliches Profil in Zukunft noch relevanter werden wird. Wer im Internet nicht gefunden wird ist bald so gut wie nicht vorhanden.

 

Was brauche ich für mein Profil auf Xing oder LinkedIn?

Für Profile auf beiden Netzwerken gilt, sich zunächst grundlegende Gedanken zu sich selbst, seinen Stärken und Fähigkeiten zu machen, diese klar heraus zu arbeiten um sie anschließend prägnant und überzeugend in den Business-Netzwerken darzustellen. Es ist wichtig sich Gedanken zu machen, welche virtuelle Identität man sich geben möchte. Genau diese Identität gilt es zu gestalten.

Erfahrungsgemäß ist das Herausarbeiten und Darstellen der virtuellen Identität die Hauptarbeit und hier brauchen viele Personen Unterstützung durch Freunde oder einen Coach.

 

Reicht es, wenn ich die Ergebnisse meine Zeugnisse einstelle?

Wenn ich ein Studium oder eine Berufsausbildung beendet habe, dann habe ich gute Anhaltspunkte für die grundlegend wichtigen Inhalte. Über meine Ausbildungsdaten und Fachkenntnisse werden ich gefunden. Personalmanagern steht hier eine Suchmaske zur Verfügung, in die sie Jobprofile eingeben können.

Das allein reicht aber nicht aus. Wenn ein Personaler auf meinem Profil „gelandet“ ist, muss ich sein Interesse an meiner Person wecken.

Deshalb ist es wichtig, sich sein eigenes persönliches Profil zu gestalten. Ich muss interessant sein für Arbeitgeber oder Kooperationspartner. Mein Profil muss mehr enthalten als Studienfächer, Praktika und Prüfungsergebnisse, die so ähnlich viele andere Personen auch aufweisen können. Ich muss mich unverwechselbar machen und das bedeutet die eigene ganz individuelle Persönlichkeit darzustellen. Heute wird es darüber hinaus immer wichtiger, seine Fähigkeiten und Kompetenzen durch Arbeitsergebnisse zu belegen, nicht durch Abschlusszeugnisse und Noten.

Wichtig ist es vor allen Dingen Belege für sein Können zu sammeln. Das können Videos, Bilder oder auch Texte sein. Hier kann man auch richtig kreativ werden.

 

Wie wichtig ist das Foto?

Ich würde sagen sehr wichtig. Unbedingt zu einem sehr guten Fotografen/Fotografin gehen, die Deine/Ihre Persönlichkeit gut darzustellen vermag. Ich empfehle immer das Bild von Freunden und Bekannten „checken“ zu lassen, d.h. nachzufragen, wie man „rüber“-kommt, ob man kompetent und sympathisch, aber auch authentisch wirkt.

 

Wann soll ich mein berufliches Profil anlegen?

Das ist eine Frage, die sehr unterschiedlich beantwortet wird. Ich empfehle, so früh wie möglich, also ab dem Zeitpunkt, ab dem man etwas anzubieten hat und einen Job oder auch eine Praktikumsstelle sucht.

Man startet mit dem klassischen Lebenslauf und füllt bei Xing unbedingt „Ich biete“ und „Ich suche“ aus.

 

Welche Möglichkeiten habe ich noch auf Xing oder LinkedIN?

Beide Netzwerke bieten neben dem Anliegen des eigenen Profils weitere Möglichkeiten sich zu profilieren und sich zu vernetzen. In Xing kann man verschiedenen Interessensgruppen beitreten und sich innerhalb der Gruppen durch Beiträge engagieren und dadurch bekannter machen und als Experte/Expertin ausweisen. Auch in LinkedIn kann man einen Experten-Blog schreiben.

In beiden Netzwerken sollte man angeben, dass man auf Jobsuche ist (wenn man ist) und auch auf interessante Stellenanzeigen klicken. Das führt dazu, dass dem Personalmanager Dein/Ihr Profil angezeigt wird, man also auf Sie aufmerksam wird.

 

Was noch zu beachten ist: Personaler*innen scannen auf der Suche nach neuen Mitarbeiter*innen auch die anderen sozialen Netzwerke, wie z.B. Facebook, Twitter und auch Youtube. Vor allem Facebook interessiert an erster Stelle. Das zeigt, wie wichtig weitere Informationen für Personalmanager sind. Sie möchten die Persönlichkeit eines neuen Bewerbers einschätzen können.

In einigen, v.a. in künstlerischen oder Medien-Berufen ist Facebook, neben anderen Business-Netzwerken (z.B. DeviantArt für Designer und Torial für Journalisten) sogar wichtiger als Xing und LinkedIn.

 

Links:

http://www.deviantart.com/

https://www.torial.com/start

 

 

Autorin: Gabriela Westebbe