So wie es derzeit aussieht, steht uns ein neuer Corona-Winter bevor, der angesichts der hohen Inzidenzen droht, sich lange ins nächste Frühjahr hinzuziehen.

Unabhängig davon, welche Maßnahmen gelten, ist es für alle Beteiligten wichtig, sich und andere zu schützen. Das bedeutet u.a., dass Kontakte reduziert und Begegnungen unter Hygienevorschriften stattfinden werden müssen. Alles wieder nicht ideal für die Berufsorientierung, die auf persönliche Gespräche und vielfältige Erfahrungen in Praktika angewiesen ist.

Welche Lösungen für Schul-Kooperationen bereits im letzten Corona-Winter gefunden wurden, darüber informieren wir Sie und euch in unserem aktuellen Blogbeitrag.

 

Digitale Praktika – 7 Bausteine

Praktika sind ein elementar wichtiger Bestandteil im Rahmen von Maßnahmen zur Berufsorientierung. Für die jungen Personen geht es dabei v.a. darum zu erkennen, ob die Tätigkeiten im angestrebten Berufsfeld ihren Interessen und Begabungen entsprechen. Theoretisch lässt sich dies nicht herausfinden, sondern nur im konkreten Tun mit realen Kolleg:innen an einem Arbeitsplatz in einem Unternehmen oder Industriebetrieb. Kurz gesagt: In den Praktika findet der direkte Vergleich zwischen Wunschvorstellungen und Realität statt.

Die KOFA-Servicestelle (KOFA = Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung) hat zusammengestellt, wie ein digitales Praktikum aussehen könnte. Folgende 7 Bausteine lassen sich dabei nutzen und sehr gut kombinieren:

 

  1. Digitale Begrüßung
  2. Überblick (z.B. virtueller Rundgang durch den Betrieb)
  3. Konkret – Ausbildung „live“ (Live-Übertragungen oder Videos vom Arbeitsplatz)
  4. Rechercheaufgaben (z.B. über Berufe und Quiz)
  5. Aufgaben für zu Hause (erstellen Sie z.B. Materialboxen und Arbeitsunterlagen mit ihren Auszubildenden zusammen und Anleitungsvideos über YouTube; lassen Sie sich Videos mit Lösungen schicken usw.)
  6. Sprechstunde (erfahrene Mitarbeiter geben Antworten) und
  7. Feedback im Live-Chat

Wichtigste Voraussetzung dabei ist, dass die Technik funktioniert, v.a. der Ton sehr gut ist. Vorher sollte man sich auch überlegen, ob ein Smartphone ausreicht oder das digitale Praktikum besser über einen Laptop oder PC besucht werden sollte. Das sind Informationen, die die Schule und die Schüler:innen im Vorfeld benötigen.

Da die Schulen nicht mehr geschlossen werden sollen, können die digitalen Praktika von Lehrkräften begleitet und nachgearbeitet werden. Die Lehrkräfte in der Berufsorientierung sind damit viel besser über die Inhalte informiert.

Quelle und weitere Informationen: https://www.kofa.de/mitarbeiter-finden-und-binden/mitarbeiter-binden/corona-virus-tipps-fuer-kmu/ausbildung/online-praktikum

Ausbilder und Azubis virtuell in die Schule holen

Nutzen Sie die Möglichkeiten der digitalen Medien und holen Sie sich die Experten in das Klassenzimmer. Laden Sie Ausbildungsleiter und Azubis über Videokonferenzsystem zu Vorträgen und Workshops ein. Einige Schulen haben sich für derartige Expertenpräsentationen bereits zu Kooperationen zusammengeschlossen. Wir können uns gut vorstellen, dass solche Angebote auch nach der Pandemie ein wichtiger Bestandteil von Berufsorientierung sein können.

Virtuelles Bewerbungstraining 

Da viele Bewerbungen heute auch online stattfinden (müssen), empfiehlt es sich, auch Bewerbungstrainings online anzubieten. Unser Tipp: Achten Sie darauf, mit welchen Videokonferenzsystem Sie hier arbeiten. Es gibt Systemlösungen mit ausgesprochen hilfreichen Funktionen für virtuelle Bewerbungsgespräche und Trainings.

Digitaler Tag der Berufsorientierung und digitale Jobmesse

Jugendliche nutzen die virtuellen Medien viel selbstverständlicher als Erwachsene. So zeigt auch eine Befragung von Schülern und Schülerinnen, dass Ausbildungsmessen nur von ¼ der Befragten genutzt werden, während 2/3 der Schüler:innen Recherchen im Internet über berufe und Ausbildungsplatzangebote durchführen. Warum also nicht die Jobmesse generell ins Internet verlagern und bei Bedarf durch analoge Angebote ergänzen?

Virtuelle Elternabende

Eltern sind die wichtigsten Partner ihrer Kinder in der Berufswahl. Es ist wichtig Eltern gut zu informieren und in die Berufsorientierung aktiv einzubinden. Insbesondere benötigen Eltern Informationen über die Veränderungen am Arbeitsmarkt und in den verschiedenen Berufsfeldern.

Für die Kommunikation mit Eltern ist der Einsatz der digitalen Medien generell von großem Vorteil. Für berufstätige Eltern sind virtuelle Elternabende oftmals ein wahres „Geschenk“. Die Einbindung von Online Dolmetscher Tools ist ausgesprochen nützlich für Eltern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.