Das Hobby zum Beruf machen – wie sinnvoll ist das eigentlich?

Vielen wünschen sich einen Beruf, der Spaß macht und wenig anstrengend ist. Spaß und Leistungsbereitschaft schließen sich dabei nicht aus, denn die Vorstellung ist, dass Anstrengung viel leichter fällt, wenn man Dinge tut, die einem sinnvoll erscheinen und eben auch Spaß machen. Man kommt beim Arbeiten dann täglich in einen Zustand des Flow (der Begriff Flow geht auf den ungarischen Psychologen und Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi, 1934 – 1921, zurück). Man vergisst die Zeit um sich herum, man ist glücklich. Die Kehrseite der Medaille können Selbstausbeutung und Burnout sein. Das gilt nicht nur für Personen, die sich selbstständig machen, auch als Angestellte:r im „Traumberuf“ ist man in der Gefahr sich über die eigenen Grenzen hinaus zu verausgaben.

Schon diese wenigen Sätze zeigen, dass die Frage, ob man sein Hobby zum Beruf machen sollte, nicht so einfach zu beantworten ist.

 

Das Hobby zum Beruf machen – wichtiges Thema in der Berufsorientierung 

Im Rahmen der Berufsorientierung haben sich viele Schüler und Schülerinnen bereits intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt, vielleicht sogar einen Besinnungsaufsatz darübergeschrieben, ob und wie man sein Hobby zum Beruf machen kann. Das ist wichtig, denn wie oben beschrieben trifft diese Frage früher oder später jeden von uns, ob Freiberufler:in oder Arbeitnehmer:in. 

Wenn der Job keinen Spaß mehr macht, dann machen wir uns auf die Suche nach unserem Traumberuf und spätestens dann stellt sich vielen auch wieder die Frage, ob sie ihr Hobby zum Beruf machen sollen.

Bezahlt wird man für etwas, was man gut kann!

Bezahlt wird man für etwas, was man gut kann und nicht dafür, was man nicht kann. Das ist sonnenklar und sollte nie vergessen werden. Es geht also immer darum, die eigenen Stärken auszubauen und auf diesem Gebiet oder diesen Gebieten Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen. 

Ich meine, „Schwächen ausmerzen“ ist keine gute Zukunftsstrategie. Erfolg stellt sich nur ein, wenn ich meine Stärken gezielt nutze.

Dieser Gesichtspunkt spricht dafür, das Hobby zum Beruf zu machen. Tut er das wirklich?

 

Wofür interessierst Du Dich neben Deinem Hobby? Was liebst und kannst Du noch?

Viele haben mehrere Hobbies und daneben auch noch weitere Interessensgebiete. All diese Felder sind Quellen für die Berufs- und Studienorientierung. Das Besondere an einem Hobby ist, dass wir es mit Leidenschaft ausführen. Wir lieben diese Tätigkeit, versinken mit Begeisterung darin und könnten unermüdlich davon erzählen. Allerdings können nicht viele mit ihrer Leidenschaft tatsächlich auch Geld verdienen. Viele möchten es auch nicht. Lies dazu im nächsten Abschnitt noch mehr.

 

Sieh Dir auch nochmals unseren Blogbeitrag zu „Ikigai – Sinn des Lebens“ finden an:

https://jugend-online-event.de/ikigai-den-sinn-deines-lebens-finden/ 

Der ideale Beruf ist demnach eine Arbeit, die Du gut kannst und für die man Dich bezahlt.

Deine Aufgabe ist es, neben Deinen Interessensgebieten herauszufinden, was Du gut kannst! Geh dazu auch die verschiedenen Tätigkeiten durch, die Du im Rahmen Deines Hobbys ausführst. Frage Dich, wo Du diese Fähigkeiten wieder findest? Eine systematische Vorgehensweise wie mit dem ProfilPASS® oder der Kompetenzenbilanz® hilft Dir hier sehr.

 

Verliere ich die Freude an meinem Hobby, wenn ich es zum Beruf mache?

 

Das ist eine sehr wichtige Frage, die man sich ehrlich stellen muss. Oftmals ist es nicht die Tätigkeit an sich, die Stress im Beruf verursacht, sondern es sind die Rahmenbedingungen, die nicht zu einem passen. Und wenn der Arbeitsdruck zu groß ist und die Zusammenarbeit mit den Kollegen vielleicht nicht so gut läuft, dann macht die schönste Tätigkeit auf Dauer keine Freude mehr. 

In die Überlegung, ob man sein Hobby zum Beruf machen möchte, müssen deshalb immer auch gründliche Recherchen und Analysen zum möglichen Arbeitsumfeld und den Rahmenbedingungen einfließen. Dazu gehört auch, sich selbst zu hinterfragen und herauszufinden, in welchem Umfeld man am liebsten arbeiten möchte und wo man seine Stärken am besten entfalten kann.

 

Sich durch unpassende berufliche Rahmenbedingungen die Freude und Begeisterung an einem persönlich wichtigen Betätigungsfeld zu nehmen, ist fast ein Vergehen an sich selbst. Ein Hobby soll Freude bringen und Ausgleich schaffen. Eine solche Tätigkeit ausführen zu können schafft Wohlbefinden und Gesundheit.

 

Diese kurze Abhandlung rückt nur einige Aspekte der Frage, ob man sein Hobby zum Beruf machen soll, ins Blickfeld. Es gibt viele Gesichtspunkte, die von Person zu Person sehr unterschiedlich bewertet werden müssen. 

 

Wenn Du Fragen hast oder Gesichtspunkte ergänzen möchtest, schreib gerne im Kommentar oder direkt an uns per Mail. Wir freuen uns mit dir ins Gespräch zu kommen.

 

Autorin:
Gabriela Westebbe