Du brauchst viel Geduld und Geld
Wenn Du Dich für eine Karriere in der Wissenschaft entscheidest, brauchst Du viel Geduld, jede Menge Durchhaltungsvermögen und vielleicht jahrelang Unterstützung von Deiner Familie.
Befristete Jobs und wenige Professorenstellen
Der kürzlich veröffentlichte Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2017 verweist auf eine mittlerweile auf 93{0e60ed79b47fb29c96cad485c136f5bce257231c0fd5e3e4179b128561ea3e2d} gestiegene Befristungsquote bei den Jobs und eine Chance von 2{0e60ed79b47fb29c96cad485c136f5bce257231c0fd5e3e4179b128561ea3e2d} letzten Endes doch noch eine Professur zu ergattern.
Die besten Chancen gibt es bei den Ingenieuren
Die Berufungschancen lassen sich nun unter Einbezug der frei werdenden Professorenstellen und durch die Konzentration auf die tatsächlich Berufungswilligen unter den Promovierten und vor allem fächerspezifisch auch positiver darstellen: In den Ingenieurswissenschaften ergibt sich dadurch dann beispielsweise immerhin eine Chance von 20{0e60ed79b47fb29c96cad485c136f5bce257231c0fd5e3e4179b128561ea3e2d} letztendlich doch Professor*in zu werden, bei den Sprach- und Kulturwissenschaften sind es noch 13{0e60ed79b47fb29c96cad485c136f5bce257231c0fd5e3e4179b128561ea3e2d}, im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften 7{0e60ed79b47fb29c96cad485c136f5bce257231c0fd5e3e4179b128561ea3e2d} und in den Rechts-/Wirtschafts-/Sozialwissenschaften 5{0e60ed79b47fb29c96cad485c136f5bce257231c0fd5e3e4179b128561ea3e2d}.
Jobs in der Wirtschaft sind interessanter, besser bezahlt und familienfreundlicher
Weiter oben wird die Luft bekanntlich immer dünn, aber angesichts der prekären Situation bei den Jobs an den Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen musst Du Dir gut überlegen, ob Du das wirklich willst. Zunehmend mehr Postdocs verlassen nämlich den Wissenschaftsbetrieb und suchen sich Jobs in der Wirtschaft. Hier sind die Stellen meist unbefristet, die Aufgaben sind interessanter, die Bezahlung ist besser und auch die Familienfreundlichkeit wird deutlich höher eingeschätzt.
Willst Du nach der Promotion in die Wirtschaft brauchst Du Zusatzausbildungen
Ein Problem ist jedoch, dass die Wissenschaft nicht für die Wirtschaft ausbildet und Du Dir während Deines Studiums oder Deiner Promotion Wissen und praktische Erfahrungen aneignen musst, die Dich für Unternehmen auch attraktiv machen.
Günstig ist es deshalb bereits recht frühzeitig verschiedene Praktika zu machen, um zu erkennen, welche Bereiche Dich interessieren und in welchen Konstellationen Du Dich wohl fühlst. Vielleicht bist Du mehr ein „Einzelkämpfer“, der gerne im Vertrieb unterwegs ist und täglich mit vielen verschiedenen Menschen spricht oder Du arbeitest lieber in einem Projektteam in dem jeder seinen Teil zu einem gemeinsamen Arbeitsergebnis beitragen möchte. Beide Arbeitssituationen verlangen hohe Anforderungen an Deine Kommunikationsfähigkeit und trotzdem sind die Arbeitsumgebungen und Arbeitsbedingungen grundverschieden.
Bist Du unsicher? Hier berät man Dich gut!
Um hierüber mehr Details zu erfahren, die für Dich und Deine Situation passend sind, wende Dich am besten an die Karriereberatungsstellen der Universitäten (für die Goethe Universität in Frankfurt zum Beispiel ist unter unseren Referent*innen Alexandra Baboula verantwortlich) oder melde Dich gerne auch bei uns für weitere Informationen über Beratungsstellen in Deiner Nähe.
Ruf uns an unter der Telefonnummer 08801/911 746 oder schicke uns eine Mail. Wir freuen uns auf Dich.
Vielleicht hilft es Dir auch, unseren Newsletter mit immer wieder neuen Informationen rund um die Themen Berufswahl, Karriere und Weiterbildung zu erfahren.
Links:
http://www.buwin.de/
Ob eine Tätigkeit in der Wirtschaft familienfreundlicher ist als in der Wissenschaft, das wage ich doch erst einmal zu bezweifeln.
Die unbefristeten Verträge haben in der letzten Zeit ja immens zugenommen.
Vor allem ist aber in der künftigen Arbeitswelt davon auszugehen, dass die Beschäftigung in Projekten organisiert sein wird. Und das kann bedeuten, dass Du Dich immer wieder für eine Projekttätigkeit bewerben wirst.Aber gut, hier soll es ja eigentlich um die Karriere in der Wissenschaft gehen und dazu gibt es noch eine ganze Menge zu sagen.
Warum bruchst Du Geduld, Geld und Unterstützung durch Deine Familie?
Weil Du nach der Promotion (der Doktorarbeit) noch habilitieren musst, um den Ruf an eine Universität zu bekommen und dort ordentlicher Professor bzw. Professorin zu werden.
Eine Habilitation ist eine vertiefte wissenschaftliche Forschungsarbeit mit mehreren Veröffentlichungen in wissenschaftlich anerkannten Zeitschriften. Diese Habilitation dauert in den Naturwissenschaften besonders lang, weil damit oftmals Forschungsversuche verbunden sind. Wie Du vielleicht aus Deinem Chemieunterricht weißt, gelingt nicht jeder Versuch von vornherein. So musst man für eine Habilitation schon mit fünf bis 7 Jahren oder länger rechnen.
Während dieser Tätigkeit hast Du keine Zeit, um irgend welche Praktika in der Wirtschaft zu machen, bist also am Ende Deiner Habilitation für die Wirtschaft uninteressant.
natürlich gibt es davon Ausnahmen. Es gibt ja auch Forschung und Entwicklung in der Industrie.
Oder Du gründest ein Start-up Unternehmen.
Na, willst Du mehr wissen?
Frag uns ….