Vorbemerkung

In diesem Beitrag kann ich lediglich einige Eckdaten aufzeigen; denn es gibt sehr viele Stipendien für unterschiedliche Bewerber und Zwecke.
Ich gebe hier einige Informationen und Anregungen, die jeder für sich prüfen muss. Vor allem sind diese Informationen nicht rechtsverbindlich und ersetzen keine individuelle Beratung.

 

Was kostet ein Studium?

Oder anders gefragt, weil es in Deutschland ja keine Studienbeiträge mehr gibt:

Was muss während eines Studiums finanziert werden?

  1. Lebenshaltungskosten:
    Das Deutsche Studentenwerk hat 2014 einen Betrag in Höhe von 794 EURo im Monat errechnet. Dieser Betrag reicht sicher nicht, wenn Du in einer der großen Hochschulorte studierst und nicht bei den Eltern wohnst; denn dort schlagen vor allem die hohen Mietkosten zu Buche.
  • Finanziert werden muss neben Miete:
  • Gesundheit (Du musst nachweisen, dass Du krankenversichert bist)
  • Transport (Auto oder Öffentlicher Personennahverkehr)
  • Medien und Kommunikation (Telefon, Internet, Zeitung)
  1. Studium
  • Semestergebühren
    (variieren zwischen 50 – 100 Euro pro Semester
  • Lernmittel
  • Exkursionen (je nach Studiengang)
  • Auslandsaufenthalt

 

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

  • BAföG (BundesAusbildungsförderungsGesetz)
  • Andere Stipendien
  • Studienkredite
  • Bildungskredite

Die meisten Studierenden finanzieren sich mit:

  • Nebenjobs und Werkstudententätigkeit und
  • mit der Unterstützung ihrer Eltern
  • Kindergeld (Eltern haben Anspruch auf Kindergeld bis zum 25. Lebensjahr ihrer Kinder, solange diese noch keine Ausbildung oder Studium abgeschlossen haben).

 

 

 

Das BAföG

wird zu 50{0e60ed79b47fb29c96cad485c136f5bce257231c0fd5e3e4179b128561ea3e2d} als Darlehen und zu 50{0e60ed79b47fb29c96cad485c136f5bce257231c0fd5e3e4179b128561ea3e2d} als Zuschuss vom Staat gewährt.
Die Höhe ist vom Einkommen der Eltern und anderen Faktoren abhängig, nicht jedoch von Noten oder anderen besonderen Leistungsnachweisen.

Es muss jährlich beim zuständigen BAföG-Amt beantragt werden.

Aber mach Dir bitte keine Sorgen darüber, dass Du Dir bis zum Ende Deines Studiums mit dem Darlehen eine Menge Schulden aufgehalst hast, denn das Besondere an diesem Staatsdarlehen ist, dass es

  1. zinslos und
  2. die Rückzahlungssumme auf 10.000 EURO begrenzt ist.
  3. gibt es weitere soziale Rückzahlungsbedingungen wie z.B. lange Rückzahlungszeiten und dass Du erst fünf Jahre nach Deinem Studienabschluss mit der Rückzahlung anfangen musst.

 

Du solltest Deinen BAföG-Anspruch auf jeden Fall prüfen lassen und die Förderung in Anspruch nehmen, denn sie entlastet Dich in Prüfungssituationen und wenn Du hohen Workload in Deinem Studium hast. Betrachte das Darlehen in der BAföG-Förderung als eine wichtige Investition in Deine berufliche Zukunft. Es lohnt sich.

Für genaue Einzelheiten zum BAföG gehe zu www.bafög.de

 

Stipendien von Stiftungen

Ab hier wird es relativ unübersichtlich; denn es gibt sehr viele Stipendienarten und Stipendiengeber.

In der Regel sind die Stipendien von Stiftungen ziel- und zweckgebunden, zum Beispiel ist eine Stiftung konfessionell, partei-politisch, kulturell orientiert und verfolgt ein besonderes Stiftungsziel wie Förderung von Forschung, Literatur, Bildung, Künste, Sport oder sie fördert bestimmte Gruppierungen wie Frauen, Künstler, Handwerker, eine Mitgliedszugehörigkeit, besondere Begabungen und Vorhaben und berücksichtigt besonderes gesellschaftliches Engagement.

 

Du kannst Dich um ein Stipendium bewerben

  • für ein Voll- oder Teilstudium
  • für Studienaufenthalte im Ausland – z.B. über ein Stipendium des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) daad.de
  • von Hochschulen z.B. das Deutschlandstipendium deutschland-stipendium.de
  • Botschaften
  • Partei-Stiftungen – Friedrich-Ebert-Stiftung der SPD, Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU, Hans-Seidel-Stiftung der CSU, Petra-Kelly-Stiftung der Bündnis 90 die Grünen, Rosa-Luxemburg-Stiftung der Partei Die Linken)
  • Gewerkschafts- oder Kulturstiftungen (Hans-Böckler-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung)
  • Kirchen
  • Private Stiftungen und Vereine

 

Bei diesen Stipendiengebern musst Du Dich um ein Stipendium innerhalb bestimmter Fristen bewerben, musst dabei das Stiftungsziel und den Zweck im Auge haben und in der Regel werden Leistungsnachweise und Noten sowie zusätzliches soziales Engagement berücksichtigt.

In Bayern gibt es für Abiturienten mit einer Abi-Note von 1,0 die Hochbegabtenförderung durch die Maximilianeum Stiftung, für Abiturientinnen ist es die Wittelsbacher Jubiläumsstiftung. Hierfür musst Du von Deiner Schule vorgeschlagen werden und Du musst zusätzlich eine Prüfung bestehen.

Inwiefern es Vergleichbares in anderen Bundesländern gibt, ist mir nicht bekannt. Ich gehe aber davon aus, dass es Dein Schulleiter weiß und Du Dich am besten beim Beratungs- oder Vertrauenslehrer Deiner Schule erkundigst.

Ansonsten musst Du Dich an die Arbeit machen und in Datenbanken und Stipendienführern nach den Stipendiengebern recherchieren, die zu Dir, Deiner Begabung oder Deinen Interessensschwerpunkten, Deiner Weltanschauung, Partei- oder Religionszugehörigkeit passen.

 

Für Deine Recherche
möchte ich Dir nennen:

www.stipendiumplus.de
wo unter dem Dach des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) 13 Begabtenförderungswerke zusammengefasst sind, die Du für Dich prüfen kannst.

www.stipendienlotse.de
die Datenbank des BMBF, eine interaktive Plattform, auf der Du nach Deinen Wunschkriterien nach bundesweiten und internationalen Stipendien im privaten und öffentlichen Bereich suchen kannst.

Last but not least sei noch die Studienstiftung des Deutschen Volkes genannt, die in letzter Zeit nicht mehr nur Hochbegabte unterstützt, sondern auch diejenigen, die entweder besondere Hürden auf ihrem Lebensweg gemeistert oder besondere Leistungen erbracht haben.

 

Studienkredite

werden von Banken oder Bildungsfonds mit Verzinsung vergeben. Dies ist ein ziemlich komplexes Thema, bei dem ich Dir nichts Falsches erzählen will. Oftmals organisieren die Hochschulen selbst im Rahmen ihrer Tage der offenen Tür Informationsveranstaltungen zu den Studienkrediten.

Hier einige wenige zu beachtende Stichpunkte:
Prüfe, welches Kreditangebot am besten zu Dir passt anhand von Fragen wie:

  • Gibt es in Deinem Studiengang zusätzliche Kosten wie verpflichtende Exkursionen, Auslandssemester, Materialkosten?
  • Was muss finanziert werden und wie hoch muss das Darlehen sein?
  • Bist Du bereit, regelmäßig Leistungsnachweise zu erbringen?
  • Welche Finanzierungsmodelle werden angeboten und welches passt am besten zu Dir?
  • Brauchst Du größtmögliche Flexibilität bei der Rückzahlung oder willst Du einen von vornherein festgelegten Rückzahlungsplan?

Ich rate Dir, Dich bei dieser Finanzierungsart von fachkundigen Experten beraten zu lassen, damit Du nichts übersiehst.

Einen Überblick verschaffen kannst Du Dir bei www.studienkredit.de
und es gibt auch einen Studienkredit Ratgeber.

 

Bildungskredite

Der Bildungskredit ist eher für fortgeschrittene Ausbildungsphasen gedacht. Er kann zusätzlich zum BAföG beantragt werden bis zu einem Höchstbetrag von 7.200 EURO. Er ist einkommens- und vermögensunabhängig und es werden nach Bewilligung keine Leistungsnachweise von Dir gefordert.

Wenn der Bildungskredit für Dich in Frage kommt, sieh hier www.bildungskredit.de

 

Abschließend sei noch auf das
Aufstiegsstipendium und das Weiterbildungsstipendium
hingewiesen. Diese richten sich an Menschen, die nach einer Ausbildung noch studieren oder eine Weiterbildung absolvieren wollen.

 

Zu guter Letzt

Da die meisten Stipendiengeber ihre Stipendien von den ersten Studienleistungen abhängig machen (Ausnahme BAföG), musst Du nicht alles vor Studienbeginn regeln, sondern kannst Dich erst einmal Deiner Studienwahl und den Besonderheiten des Studiums selbst während des ersten Semesters widmen.

Aber Information ist natürlich wichtig und wenn Du Dich nicht selbst kümmerst, kümmert sich auch niemand um die Beantwortung Deiner Fragen. Nach der Schule musst Du Verantwortung für Dein Leben übernehmen und bist frei zu wählen. Das kann auch lästig sein, ist aber immer noch besser als die anderen für Dich entscheiden zu lassen.

Oder was meinst Du?

 

Wer hilft dennoch weiter

bei Fragen zur Studienfinanzierung
z.B. die örtlichen Studentenwerke www.studentenwerk-muenchen.de

Und selbstverständlich auch ich: Brigitte Späth, Autorin dieses Beitrags und Berufs- und Laufbahnberaterin. Du erreichst mich über meine Website www.zukunft-beruf.de und telefonisch unter: (089) 76975791. Ich freue mich auf Dich!